Bild1Was aussieht wie ein Dokumentakunstwerk, ist das große Baugerüst, das im Moment die Klosterkirche in Spieskappel vom Boden bis zur Decke füllt. Sechs Etagen ist es hoch. Restauratoren haben dort in den vergangenen Wochen Spurensuche betrieben und jetzt beginnen die Arbeiten zur Erneuerung der Elektrik, an den Innenwänden und der Säuberung der Deckengemälde. Ebenso erfolgt der Wiedereinbau der bunten Glasfenster.

Die Bemalungen der Kirchendecke stammen aus dem Jahr 1932 und wurde von dem großen Wohltäter der Kirche Henry Kohl, der in die USA ausgewandert war, finanziert. Das Deckengemälde wurde von Walter Schliephacke entworfen, einem Freskenmaler, Bildhauer und Illustrator, der 1877 in Ilsenburg im Harz geboren wurde und der 1955 in Volkmarsen starb. Er hat in zahlreichen Kirchen in Nordhessen Fresken freigelegt und hat zahlreiche Entwürfe für Kirchenkunst entworfen, wie eben auch bei uns in Spieskappel.

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Beleg an der Decke, die etwas über die Entstehungsgeschichte des Deckengemäldes erzählt.

Untersuchungen an den Innenwänden: Hier machte sich der Restaurator Keßler auf die Suche nach Spuren vergangener Zeiten. Was lagert wohl alles unter den Putzschichten und welche alten Bearbeitungsformen sind noch zu finden?

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Über der Kanzel wurde ein weiteres Säulenkapitell zu Untersuchungszwecken freigelegt

Bild9Auch das Bild des segnenden Jesus ist ausgebaut worden. Es stammt wohl auch aus den 30er Jahren und hatte an der Wand hinter dem Altar seinen Platz. Nun wird es während der Sanierungsarbeiten der Kirche auch in Willingen von der Restauratorin Frau Behle aufgearbeitet und soll dann einen neuen würdigen Platz im Kirchenraum erhalten.

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Der Altar, der rund 70 Jahre lang im Kircheninnern der Klosterkirche seinen Dienst versah, ist nun an die frische Luft gewandert und steht nun südlich des Kirchengebäudes, ein idealer Platz, um in Coronazeiten oder bei anderen Gelegenheiten nun im Freien Gottesdienst zu feiern.

Restaurierung von porösem Tuffstein, besonders im Bereich des Turms, wie hier hinter dem Zifferblatt der Turmuhr. Da der Tuffstein ein sehr weicher Stein ist, der zum Teil aus vulkanischer Asche besteht, wäscht er sich zum Teil im Lauf der Jahre aus. In der Klosterkirche wurde daher beständiger Kunsttuffstein als Austauschmaterial eingesetzt.

Darüber hinaus wurden die Dachanschlüsse erneuert und an der Südseite der Kirche sind romanische Säulen nachgemalt worden.

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Durch eingesetzte Eisenstäbe, die verrostet waren, wurde der Stein aufgesprengt und das Fenster drohte abzubrechen. Da Maßwerk aus Sandsteinmusste erneuert werden und ist jetzt wieder in gutem Zustand.

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Sie war eine besondere Überraschung bei der Restaurierung der Stützmauern an der Ostseite der Kirche. Sie war hier über Jahrhunderte versteckt Als Beigabe fanden sich romanische Ornamente und farbliche Verzierungen. Da die Säule an dieser Stelle nicht offen erhalten werden konnte, ist sie nach einer genauen kunsthistorischen Dokumentation wieder verschlossen worden und bleibt so für die Nachwelt erhalten.

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Es war vermutlich über viele Jahrhunderte verschlossen. Im ersten Bauabschnitt konnte es wieder geöffnet werden. Beim Öffnen traten in der Fensterleibung schöne Verzierungen in kräftiger roter Farbe ans Tageslicht, die vermutlich früher alle Fenster im Kircheninneren schmückten.